Syrien: Russen verlieren ersten Kampfhubschrauber, zwei Besatzungsmitglieder sind tot

(Di Franco Iacch)
12/04/16

Die russischen Luft- und Raumfahrtstreitkräfte haben in Syrien ihren ersten Kampfhubschrauber verloren. Es handelt sich um eine Mil Mi-28N, stationiert in Budjonnowsk im Süden Russlands. Die beiden Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Das teilt das russische Verteidigungsministerium mit.

Die Mi-28N war im Einsatz über Homs. Einer ersten Rekonstruktion zufolge wurde der Hubschrauber nicht durch feindliches Feuer abgeschossen. Es wäre also ein technischer Fehler gewesen.

Die Leichen der Piloten wurden zum Luftwaffenstützpunkt Khmeimim überführt, nachdem sie von Schnellfiltrationsteams, die kurz nach dem Absturz eintrafen, abgeholt worden waren. Die offizielle Unfallursache ist noch nicht bekannt. Im Moment nur Gerüchte.

Wäre es eine feindliche Rakete gewesen, wären wie in anderen ähnlichen Episoden bereits Videos im Internet veröffentlicht worden. Dennoch wissen wir, dass die Bedrohung durch MANPADS (schultergetragenes Kurzstrecken-Flugabwehrraketensystem) in Syrien real ist.

Das russische Verteidigungsministerium hat drei verschiedene Arten von in Syrien vorhandenen Boden-Luft-Systemen identifiziert: das Strela-2 (SA-7 „Grail“), das Igla-1 (SA-16 „Gimlet“) und das chinesische FN -6 (HY-6). Wäre es kein mechanischer Defekt, stünden wir vor der ersten russischen Tötung durch feindliches Feuer. Zusätzlich zu den Gegenmaßnahmen des L370-Systems Vitebsk, die Mi-28N (optimiert für Nachtangriffe) wäre gepanzert, um 20-mm-Maschinengewehrfeuer standzuhalten und die Besatzung vor einem vertikalen Sturz von bis zu 12 m/s zu schützen.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums überlebten Mitglieder der Mi-28 den Absturz nicht. Eine technische Auswertung wird in den nächsten Stunden erwartet, um die Dynamik des Unfalls zu klären.