US Navy: Sea Hunter erste automatisierte Patrouille, weltweiter unabhängiger Einsatz im Jahr 2020

(Di Franco Iacch)
01/11/16

Die erste automatisierte Patrouille des Sea Hunter wird im kommenden Januar im Hinblick auf die COLREGS, Regulations for Preventing Collisions at Sea, internationale Zertifizierung, beginnen. Für das Pentagon besteht kein Zweifel: Der Sea Hunter stellt den Beginn einer neuen Ära in der Marinetaktik dar im Bereich Automatisierung. Es handelt sich um die erste automatisierte Plattform, die darauf ausgelegt ist, im Ozean fahrende U-Boote zu erkennen und das Meer zu befahren.

Das ACTUV-Programm (Anti-submarine Warfare Continuous Trail Unmanned Vessel) spiegelt das Konzept des globalen unabhängigen Einsatzes wider. Der Sea Hunter kann mit 27 Knoten segeln und 70/90 Tage auf See bleiben (abhängig nur vom Treibstoff). Die Anwesenheit des menschlichen Bedieners ist nur als Fernüberwachung vorgesehen. Dies bedeutet null Verluste und die Möglichkeit, Einsätze auf See zu verlängern (letztere werden sowohl durch die Belastung des Personals an Bord und der Vorräte als auch durch die natürliche Abnutzung der Systeme begrenzt).

Der Sea Hunter wird eine Vielzahl von Missionen durchführen: von der Aufklärung bis zur Überwachung feindlicher U-Boote. Der Trimaran wird dank seines Lang- und Nahbereichsradars mithilfe von Bordsensoren den Verkehr in der Tiefsee überwachen. Die relativ geringen Abmessungen von 140 Tonnen und 40 Metern Länge verleihen dem Schiff Manövrierfähigkeit und Robustheit. Die Wartungskosten variieren zwischen 15 und 20 Dollar pro Tag. Ein Kreuzer benötigt 700 pro Tag. Das Pentagon erwartet, innerhalb der nächsten fünf Jahre über eine automatisierte Flotte auf See zu verfügen, die verschiedene Aufgaben ausführen kann.

Die Kernsoftware der Drohne wurde auf der Grundlage der Strategien menschlicher Benutzer entwickelt, die die von Sonalysts Combat Simulations entwickelte und 2005 veröffentlichte Simulation Dangerous Water spielten. Die von den Spielern verwendeten Taktiken wurden vom Unternehmen überprüft, um die Kernsoftware zu verbessern und weiterzuentwickeln. Noch bevor die Software geschrieben wurde, fragte DARPA nach der Herangehensweise und Methode von Spielern, die sich an Kampfsimulationen gewagt haben.

Das ACTUV-Programm wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, die lautlosen dieselbetriebenen Angriffs-U-Boote zu überwachen, die sich dank ihrer geringen Zugangskosten weiterhin weltweit verbreiten. Der Iran soll 17 im Einsatz haben, die Chinesen 53. Nach Angaben der Marine belaufen sich die endgültigen Kosten für jedes ACTUV auf zwanzig Millionen Dollar. Die Probefahrten auf See werden im September 2017 abgeschlossen sein. Der erste weltweite unabhängige Einsatz wird für 2020 erwartet.

(Foto: Darpa)