Taifun im "Zyklon": Deutschland stellt Lieferungen ein, Italiens Antwort wird erwartet

(Di Franco Iacch)
20/10/15

Die deutsche Luftwaffe hat die Auslieferung von Eurofightern vorübergehend eingestellt Taifun nach der Entdeckung verfahrenstechnischer „Nichtkonformitäten“ in der Verbindung zwischen den Seitenleitwerken und dem Flugzeugkörper. In einer Mitteilung an den Deutschen Bundestag stellte das Verteidigungsministerium „Unregelmäßigkeiten bei der Entfernung von Graten fest, die nicht nach den üblichen Verfahren durchgeführt wurden“. Das Eurofighter-Konsortium hat das Problem bestätigt.

In der Mitteilung des Konsortiums, bestehend aus Airbus Defence and Space, BAE Systems und Finmeccanica, ist von „Fertigungsverstößen bei der Montage des Seitenleitwerks am hinteren Rumpf des Flugzeugs“ die Rede. Produktionsleiter der beteiligten Teile ist BAE Systems.

Das Problem liegt nicht in der Flugsicherheit – fügten sie vom Konsortium hinzu – Es wird keine betrieblichen Einschränkungen oder Verkürzungen der Lebensdauer der Flugzeugzelle geben.

Das deutsche Verteidigungsministerium glaubt nicht daran und betont in einer Stellungnahme, dass „die Flugsicherheit, wenn auch nicht kurzfristig, langfristig beeinträchtigt werden könnte“. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums würden alle ausgelieferten deutschen Eurofighter, von der ersten Tranche bis zum aktuellen 3A, bei der Endmontage solche Nichtkonformitäten aufweisen.

Das britische Verteidigungsministerium hat bereits bestätigt, dass es weiterhin Lieferungen annehmen und die Flugzeuge wie gewohnt betreiben wird. Hauptpartner des Programms sind Großbritannien, Deutschland, Italien und Spanien Taifun. Österreich und Saudi-Arabien haben das EFA online. Oman hat das Flugzeug bereits bestellt, während Kuwait kürzlich seine Absicht zum Kauf von 24 Typhoon angekündigt hat, den Vertrag jedoch noch nicht formalisiert hat. Im Vergleich zu 250 Taifun Ursprünglich sowohl für Großbritannien als auch für Deutschland geplant, reduzierten London und Berlin die Bestellung auf 150 Kämpfer pro Land. Dies könnte nach Angaben des Konsortiums zur Schließung der EFA-2000-Linie für 2018 führen.

Bisher wurden 444 der 599 bestellten Typhoon ausgeliefert.

(Foto: Luftwaffe)