ISIS: Erster Überfall aus Incirlik, doch die Türkei fürchtet die Kurden

(Di Franco Iacch)
13/08/15

Die USA haben heute Abend den ersten Luftangriff vom türkischen Stützpunkt Incirlik gegen Ziele des Islamischen Staates in Syrien durchgeführt. In einer kurzen Erklärung gab das Pentagon bekannt, dass die F-16 von der Basis in der Südtürkei aus gestartet worden seien, machte jedoch keine Angaben zur Anzahl der getroffenen Ziele.

Seit dem 16. August letzten Jahres führen die Vereinigten Staaten von Incirlik aus unbemannte Missionen durch. Der Einsatz von F-16 verleiht dem Luftangriff aufgrund der Gefahr für die syrische Luftverteidigung eine neue Dimension. Nach Angaben des Pentagons hat der Stützpunkt Incirlik den Hauptvorteil, dass er sich in der Nähe von Zielen des Islamischen Staates in Nordsyrien befindet, obwohl die F-XNUMX auch Einsätze über dem Irak fliegen könnten.

Bisher starteten amerikanische Kampfflugzeuge von vorgelagerten Stützpunkten in der Region des Persischen Golfs, beispielsweise in Katar und Jordanien. Die in Incirlik stationierten F-16 sind Teil des 31. Jagdgeschwaders mit Sitz in Aviano und für bewaffnete Überwachung und Aufklärung ausgerüstet.

Die Präsenz der syrischen Luftverteidigung wird zu einer Neukonfiguration der Such- und Rettungskräfte in der Region führen. Trotz des Einsatzes stellen die sechs F-16 zwar nur eine marginale Verbesserung im Flugeinsatz gegen den Islamischen Staat dar, entscheidend ist aber, dass sie die Türkei in den Konflikt gegen die Terroristen gebracht haben, auch wenn die Perspektive eine andere ist. Während sich die Vereinigten Staaten auf den Kampf gegen militante Islamisten und die Versorgung der syrischen Kurden konzentrieren, will die Türkei die wachsende kurdische Macht entlang ihrer Südgrenze zu Syrien begrenzen. Türken befürchten, dass kurdische Erfolge im Irak und in Syrien einen neuen bewaffneten Aufstand in der Türkei auslösen könnten, wobei die PKK einen unabhängigen Staat anstrebt.

Das syrische Chaos hat jedoch zu einer Sensibilisierung der Türkei geführt, die bereits 2012 mit der Anfrage an die NATO nach einem Patriot-Netzwerk zum Schutz des Südens des Landes begann.

(Foto: US DoD-Archiv)