Das US-Außenministerium berichtigt: keine Gewissheit eines Krematoriums in Syrien

(Di Giampiero Venturi)
18/05/17

Die Stimme kommt direkt aus Washington. Der Minister für Nahost-Angelegenheiten, Stuart Jones, richtete in einer Pressekonferenz seinen Fokus auf die jüngsten Aussagen des Außenministeriums. Im syrischen Regierungsgefängnis Saydnaya gibt es wahrscheinlich kein Krematorium. Ein Teil des 2013 renovierten Gebäudes wirkt einfach wärmer.

Der Alarm entstand vor einer Woche nach einer Beschwerde von Amnesty International, eine Organisation, die besonders aktiv ist, wenn es darum geht, die Verantwortlichkeiten der Regierung in Damaskus zu ermitteln.

zweite AmnestieVon 2013 bis heute wären 5000 bis 13000 Gefangene eliminiert worden, deren Leichen dann von Assads Soldaten verbrannt worden wären, um die Beweise zu verbergen. Amnestie er hatte auch einen ganzen Plan von Folterungen und geplanten Hinrichtungen aufgelistet, was den Eindruck von der Existenz eines echten Konzentrationslagers erweckte.

Die Quellen wären ehemalige Gefangene, lokale NGOs und nicht näher bezeichnete Geheimdienstler.

Das Außenministerium fügte später hinzu, dass in dem syrischen Gefängnis, das weniger als 50 km von Damaskus entfernt liegt, täglich etwa 50 Gefangene durch Erhängen eliminiert würden.

Ebenso wie bei dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff in Khan Shaykhun im April wurden für Saydnaya keine Beweise vorgelegt. In der Beschwerde verwendete Satellitenfotos zeigen einige Gefängnisgebäude, die im Winter nicht wie der Rest der Einrichtung mit Schnee bedeckt sind. Daher der Glaube an die Existenz eines Krematoriums.

Der Rückzug des Außenministeriums entspannt die Spannungen in einem für Syrien heiklen Moment ein wenig. Während in Astana die Gespräche zur Konsolidierung der „Deeskalationsgebiete“ wieder aufgenommen werden, rücken Regierungstruppen an allen Fronten (gegen den Islamischen Staat südöstlich von Aleppo und im Raum Deir Ezzor) vor Syrische demokratische kräfte Arabische Kurden erklären, sie hätten den Stadtrand von Raqqa erreicht, der nur noch 3 km entfernt liegt.

(Wir möchten darauf hinweisen, dass sich der Artikel auf die Antworten an die Presse bezieht, mit denen die Existenz von Krematorien in Syrien nicht mehr als sicher angesehen wird, sondern einem begründeten Zweifel ausgesetzt ist, Anm. d. Red.)

Quelle: AMN

(Foto: Amnesty International/SAA)