Sowohl der Umfang als auch die Komplexität der Spionage aus China nehmen weiter zu. Die Cyber-Schnüffler der Volksrepublik versuchen nun, über die Unternehmen hinaus Einfluss auf die deutsche Politik zu nehmen und dabei Dissidenten und Minderheiten im Auge zu behalten.
in 2014 Xi Jinping er war in Deutschland, im Duisburger Hafen, beim damaligen Vizekanzler Sigmar Gabriel. Die beiden warteten ungeduldig auf die Ankunft eines Güterzuges, der von Chongqing aus das Ende der Stadt erreichen würde.Neue Seidenstraße„10.300 Kilometer lang in Duisburg.
Darüber hinaus sieht ein umfassender Plan vor, dass der Telekommunikationsriese Huawei diese heruntergekommene Industriemetropole im Ruhrgebiet in eine hochmoderne „Smart City“ umwandeln soll, die es den Duisburger Bürgern ermöglichen soll, ein „glückliches und erfolgreiches Leben“ zu führen, hieß es steht in der mit den Chinesen unterzeichneten Vereinbarung.
Den Traum von der Smart City hat Duisburg inzwischen hinter sich gelassen. In Berlin will Innenministerin Nancy Faeser aus Angst vor möglicher Sabotage die Beteiligung Chinas an deutschen Mobilfunknetzen drastisch reduzieren. Die Bundesregierung betrachtet das kommunistische Regime zunehmend als „systemischen Rivalen“. Bundeskanzler Olaf Scholz betonte die Notwendigkeit, Risiken zu reduzieren. Und kürzlich bezeichnete Außenministerin Annalena Baerbock Xi sogar als Diktator.
Die Illusionen, die sie angesichts des Machthungers der Kommunistischen Partei Chinas und der wachsenden Feindseligkeit gegenüber dem Westen hegten, haben deutsche Geheimdienstler längst aufgegeben. Der Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin gegen die Ukraine mag derzeit das größte Problem für Europa sein, aber auf lange Sicht geht die größte Bedrohung von China aus. „Russland ist ein Sturm“ – sagt Thomas Haldenwang, Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz – „China ist der Klimawandel“.
Eine Untersuchung zeigt nun deutlich, wie chinesische Spione europäische Politiker rekrutierten. Hunderte Textnachrichten eines Geheimdienstagenten des chinesischen Ministeriums für Staatssicherheit, eines Mannes namens Daniel Woo, zeigen, dass das kommunistische Regime sowohl in Belgien als auch in Deutschland parlamentarische Initiativen in Auftrag gegeben hat. Mit Erfolg.
Dies ist ein beeindruckender Erfolg für Chinas dreistes Vorgehen in Europa und den Versuch des Landes, in das Herz der Demokratie einzudringen und seinen Einfluss auszuüben. Dieser Bericht bietet einen seltenen Blick hinter die Kulissen des mächtigen Geheimdienstapparats Chinas.
Seit Xi 2012 die Macht in China übernommen hat, konzentriert er sich intensiv auf den massiven Ausbau eines bereits expandierenden Sicherheitsapparats. Darüber hinaus haben die neuen Gesetze den Regierungsbehörden bei der Überwachung weitgehend freie Hand gelassen.
Millionen von Kameras wurden in chinesischen Städten installiert, ein Orwellscher Albtraum Skynet aus der Propagandamaschinerie des Landes. Alles und jeder wird ständig gefilmt, Meldungen in der App WeChat Weit verbreitete Informationen werden analysiert und Demonstranten mithilfe von Gesichtserkennungstechnologie identifiziert.
Bis 2049, dem Jahr des XNUMX. Jahrestages der Volksrepublik, hofft Xi Jinping, sein Land in eine Supermacht zu verwandeln, die der technologischen und militärischen Stärke der Vereinigten Staaten gleichkommt oder diese sogar übertrifft. Xi bezeichnet dieses Projekt, sein Land wieder auf den seiner Meinung nach rechtmäßigen Platz an der Spitze der globalen Hierarchie zurückzubringen, als „chinesischen Traum“.
Und auf dem Weg zu diesem Ziel klappt fast alles.
Kontrolliere die Diaspora
Der Werkzeugkasten der chinesischen Geheimdienste ist überfüllt. Nach Angaben des Bundesamtes für Innere Sicherheit beschränkt sich die Unterdrückung von Dissidenten und Minderheiten wie Uiguren durch das Regime nicht mehr auf das eigene Land. Auch in Deutschland lebende Peking-Kritiker seien ins Visier genommen worden, so die Agentur, und übten teilweise Druck auf ihre Familienangehörigen in der Heimat aus. Das Ziel, sagen deutsche Sicherheitsbeamte, sei „die Kontrolle und Regulierung der Diaspora“.
Gleichzeitig, so der deutsche Geheimdienst, setzten chinesische Spione alles daran, an Zukunftstechnologien wie Quantentechnologie, künstliche Intelligenz, Hyperschalltechnologie und Biotechnologie zu gelangen. Viele dieser Technologien haben auch militärische Anwendungen. Die Akquisitionen von Unternehmen in Deutschland dienten dem übergeordneten strategischen Ziel, China einen Vorteil im globalen Wissenswettbewerb zu verschaffen, heißt es in der Agentur.
Mittlerweile beschränken sich chinesische Cyberangriffe nicht mehr nur auf Unternehmen, sondern richten sich zunehmend auch gegen Politiker, sagen Beamte. Berichten zufolge bauen Diplomaten und Agenten in chinesischen Botschaften und Konsulaten umfangreiche Netzwerke auf, um sich die Dienste aktiver und ehemaliger deutscher Politiker zu sichern.
Es klingt sehr nach einem umfassenden Angriff auf Deutschland. „Die Kommunistische Partei Chinas“, sagt der deutsche Sinologe Mareike Ohlberg des Restaurants Marshall-Fonds in Berlin, „nutzt die Schwächen demokratischer Systeme aus, um sie zu schwächen“.
Chinesische Spione und Hacker sind viel weniger aufdringlich als ihre russischen Kollegen und wenden weniger rohe Gewalt an. Dennoch sind sie mindestens genauso effektiv. Kritiker in Großbritannien zu vergiften oder Staatsfeinde in einem Berliner Park zu töten, wie es staatlich geförderte russische Attentäter taten, sind kaum Strategien, die chinesische Geheimdienstagenten anwenden würden. Chinesische Hacker meiden auch auffällige Aktionen wie die Veröffentlichung kompromittierender E-Mails westlicher Politiker mitten im Wahlkampf, wie es Putins digitale Handlanger mehrfach getan haben.
Eindringen Sie unbemerkt in kritische Systeme
Cyberspione aus China dringen unbemerkt in die von ihnen anvisierten Systeme ein, bleiben dort mehrere Jahre lang und stehlen langsam und diskret vertrauliche Informationen.
Diese Langzeiteinträge könnten auch für destruktive Zwecke genutzt werden, etwa zur Sabotage kritischer Infrastruktur, warnt der Sicherheitsexperte Antonia Hmaidi in einer aktuellen Studie für die Mercator-Institut für Chinastudien (MERICS), der angesehene Think Tank in Deutschland. Er weist darauf hin, dass ruhender chinesischer Malware-Code bereits im US-amerikanischen Stromnetz entdeckt wurde.
Zahlreiche Unternehmen im Aktienindex gelistet Blue-Chip Im deutschen DAX wurde mindestens ein deutscher Halbleiterhersteller zum Ziel chinesischer Cyberangriffe.
In einer aktuellen Umfrage 730 von mehr als 1.000 befragten Unternehmen gaben an, im vergangenen Jahr Ziel von Cyberangriffen gewesen zu sein. 42 % identifizierten mindestens einen Angriff aus China. Die MERICS-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass viele der ausländischen Ziele im Einklang mit den „strategischen Zielen der chinesischen Regierung“ stehen. Das Fazit der Denkfabrik: Cyber-Angriffe stellen dar „ein Risiko für den langfristigen Wohlstand Europas“.
Bereits vor 2.500 Jahren wusste der chinesische Militärstratege Sun Tzu, wie wichtig Spione sind. „Wer den Feind kennt und sich selbst kennt, braucht den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten“, schrieb er in „Die Kunst des Krieges“. Dem derzeitigen chinesischen Machthaber Xi Jinping steht eine Armee von Spionen zur Verfügung. Der Geheimdienstapparat verfügt über Hunderttausende Vollzeitagenten „Mit ziemlicher Sicherheit das größte der Welt“, sagte der Geheimdienst- und Sicherheitsausschuss des britischen Parlaments.
Hinzu kommen Tausende und Abertausende chinesischer Expatriates, Gastforscher, Studenten und Geschäftsleute, die ihre Dienste anbieten, indem sie Informationen nach Hause schicken – oder die von chinesischen Geheimdiensten zur Spionage gezwungen werden.
Das besagt ein im Jahr 2017 in Kraft getretenes Geheimdienstgesetz „Jede Organisation oder jeder Bürger muss laut Gesetz die staatliche Geheimdienstarbeit unterstützen, unterstützen und mit ihr zusammenarbeiten.“. Das bedeutet, dass der Staat von jedem chinesischen Bürger oder Unternehmen verlangen kann, mit den Geheimdiensten zusammenzuarbeiten. Dies ist im Wesentlichen eine Lizenz dafür unbegrenzte Spionage.
Natürlich sind nicht alle chinesischen Studenten Spione. Doch der bayerische Staatsschutz warnt vor Naivität. Sie sind besonders besorgt über die von der Stiftung gewährten Zuschüsse China Scholarship Council (CSC), das vom Staat betrieben wird und rund 5.000 Studenten und Doktoranden nach Deutschland entsendet. Die Teilnehmer müssen ihre Loyalität gegenüber China und der Kommunistischen Partei schriftlich erklären, in regelmäßigem Kontakt mit der Botschaft bleiben und alle erhaltenen Anweisungen befolgen.
Nach Angaben des Leiters des Bayerischen Staatssicherheitsamtes Burkhard Körner, Zuwendungsempfänger müssen darüber hinaus regelmäßig Berichte vorlegen. Und diese Berichte, erklärt Körner, beschränken sich nicht nur auf Informationen über die Gasthochschulen und deren Studienfortschritte. „Möglicherweise müssen sie auch Informationen über die chinesische Exilgemeinschaft, Dissidenten und Minderheiten wie Uiguren bereitstellen.“. Körner empfiehlt den Universitäten, bei der Aufnahme von CSC-Stipendiaten vorsichtig zu sein: „Das Risiko ist real“, sagt er.
In den Vereinigten Staaten gilt China seit langem als Bedrohung, und das FBI hat bereits 2005 auf die Gefahren hingewiesen. Heutzutage unterhalten die US-Bundesstrafverfolgungsbehörden eine Website mit dem Namen „China“. Die Bedrohung durch China. Alle 12 Stunden leitet das FBI eine neue Untersuchung zu einem Spionagefall ein.
In den letzten zwei Jahrzehnten haben chinesische Agenten große Datenmengen aus den USA gestohlen. Der Zentrum für strategische und internationale Studien listet 224 Fälle zwischen 2000 und 2023 auf, wobei die Dunkelziffer wohl deutlich höher liegt. Die Chinesen stahlen Informationen über das Space-Shuttle-Programm, Daten über Monsanto-Saatgut, E-Mails aus dem Weißen Haus, 614 Gigabyte an Informationen über eine Überschall-Anti-Schiffs-Rakete, geheime Unternehmensdaten über Apples selbstfahrende Autos, sensible Daten über Millionen von Menschen öffentliche Angestellte und vieles mehr.
Diebstähle geschehen zunehmend digital. China betreibt das umfassendste Hacking-Programm aller Länder der Welt, sagte der FBI-Chef Christopher Wray während eines Auftritts Ende Oktober im Silicon Valley. Es war ein eher ungewöhnlicher Anlass: Zum ersten Mal überhaupt trafen sich die Chefs aller Geheimdienste Five Eyes-Mitgliedstaaten – USA, Kanada, Großbritannien, Australien und Neuseeland – erschienen gleichzeitig vor der Presse. Ihre Botschaft: Was China betrifft, ist die Lage schlimmer denn je.
Das Internet mit Fake News überschwemmen
Seitdem hat das US-Justizministerium eine Reihe mutmaßlicher chinesischer Hacker angeklagt, von denen angenommen wird, dass sie im Auftrag des Staates arbeiten. Auf der FBI-Website kann man durch zahlreiche „Gesucht“-Poster mit den Gesichtern junger Männer und Frauen scrollen, die im Verdacht stehen, für Cyberangriffe auf Unternehmen, Regierungsbehörden und Forschungszentren im Auftrag des chinesischen Ministeriums für Staatssicherheit verantwortlich zu sein die chinesische Armee, bekannt als Volksbefreiungsarmee. Die Website enthält auch Namen und Fotos chinesischer Beamter, die angeblich für die Überschwemmung des globalen Internets mit Fake News und die digitale Belästigung von Dissidenten im Westen verantwortlich sind.
Die Strategie der „benennen und beschämen“ Die von den Vereinigten Staaten verfolgte Maßnahme sollte abschreckend wirken, scheint aber bislang kaum Wirkung gezeigt zu haben. Im Gegenteil: Chinesische Cyber-Gruppen scheinen ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und professioneller zu werden.
Das US-amerikanische Cybersicherheitsunternehmen Mandiant geht davon aus, dass die chinesischen Behörden hinter bis zu 29 Gruppen stecken, die als eingestuft wurden Advanced Persistent Threats (APT), eine Bezeichnung, die Experten den gefährlichsten böswilligen Akteuren im Internet geben. Auch die Methoden wurden verfeinert: Chinesische Cyber-Angreifer sind seit Jahren für einfache Kampagnen bekannt Phishing, mit welchem Malware Sie werden auf Computern installiert, sobald der Benutzer beispielsweise auf einen per E-Mail gesendeten Link klickt. Mittlerweile greifen chinesische Konzerne jedoch auf ausgefeiltere Methoden zurück, beispielsweise gezielt auf Schwachstellen in Servern, und investieren enorme Energie, um ihre Spuren zu verwischen.
Selbst Deutschland dürfte bald erkannt haben, dass China nicht so harmlos ist.
- Im bayerischen Kolbermoor flog 2009 die Tarnung eines chinesischen Industriespions auf. Bei einem Fabrikbesuch filmte er heimlich mit einer Minikamera, die aus seiner Hosentasche ragte, die innovativen Produkte eines Faserbetonspezialisten. Die Mitarbeiter des Unternehmens bemerkten, was er tat, und riefen die Polizei. Der Chinese wurde zu einer Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren verurteilt.
- Im Jahr 2011 verurteilte das Münchner Gericht einen Chinesen wegen Spionagetätigkeit. Ein Geheimdienstoffizier hatte ihn unter dem Deckmantel eines Konsulatsangestellten angeworben, um den Weltkongress der Uiguren in München auszuspionieren, dessen Funktionäre China als Staatsfeinde ansieht. Der Spion lieferte seinem Gesprächspartner während einer Reihe von Treffen die gewünschten Informationen. Den deutschen Geheimdienstmitarbeitern gelang es, sie zu entlarven.
- Im Jahr 2008 war an der Universität Duisburg-Essen ein Gastprofessor aus China zu Gast, der monatelang am Institut die neuesten deutschen Ingenieurtechnologien erlernte. Erst zehn Jahre später stellte die Universität fest, dass es sich bei dem Mann um einen General der Volksbefreiungsarmee handelte. Zu Hause betreibt er ein Militärlabor für Raketentest- und Kontrolltechnik.
- Im Jahr 2021 verurteilte ein Gericht ein deutsches Ehepaar wegen Spionage. Sie arbeitete als Professorin mit Schwerpunkt Südasien, während er für das arbeitete Hanns-Seidel-Stiftung. Später gründete er einen Think Tank. Die beiden wurden 2010 in Shanghai rekrutiert, wo sie Konferenzen abhielten. Neun Jahre lang lieferte das Paar Informationen an chinesische Geheimdienste, vor oder nach Staatsbesuchen oder multinationalen Konferenzen.
Allerdings wird die Gefahr der chinesischen Spionage in der öffentlichen Meinung weiterhin als weniger akut eingeschätzt als die Gefahr anderer Mächte. Viele sehen Russland als Hauptbedrohung, insbesondere nach der Invasion Moskaus in der Ukraine im Februar 2022. Michael Brand, der sich auf Menschenrechtsfragen konzentriert, stellt jedoch fest: „Das totalitäre und aggressive China ist die größte Bedrohung des 21. Jahrhunderts“.
Nur sehr wenige Exil-Chinesen sind sich bewusst, dass Pekings Reichweite bis nach Deutschland reicht, und sind bereit, ihre Meinung zu sagen. Sie befürchten, dass dies die Repression, die viele von ihnen bereits erleben, noch verschlimmern könnte.
Ma suyutong Sie ist jedoch bereit, offen zu sprechen. Su, eine 47-jährige Journalistin, floh 2010 nach Deutschland, nachdem ihre kritische Berichterstattung und ihr Einsatz für Menschenrechte sie auf den Radar chinesischer Regierungsbehörden gebracht hatten. Heute schreibt er für Radiofreies Asien und hat praktisch jede Form der Unterdrückung erlebt, die in China angeboten wird.
Neue Ebenen der Unterdrückung
Er erhielt Morddrohungen auf seinem Handy und beunruhigende Bestätigungen von Hotelreservierungen in seinem Namen, die er nie vorgenommen hatte. Erst kürzlich schrieb ihr jemand in den sozialen Medien, er wolle ihr „das Gehirn rausblasen“ und ihre gesamte Familie töten. Es konnte nicht mit Sicherheit festgestellt werden, wer hinter den Belästigungen steckte, und die chinesische Botschaft bestritt jegliche staatliche Beteiligung. Experten sagen jedoch, dass das Ausmaß und die Dauer der Verfolgung kaum Zweifel daran aufkommen lassen, dass es sich um eine institutionalisierte Kampagne handelt.
auch Tenzyn Zöchbauer, Leiter der Organisation Tibet-Initiative DeutschlandEr erlebte eine Reihe seltsamer Ereignisse. Seine Familie floh vor Jahrzehnten nach Europa. Vor einigen Monaten erhielt er auf Telegram eine Nachricht, die offenbar von einem seiner Kontakte stammte und einen Link enthielt. Ein Klick auf den Link hätte den „Angreifern“ Zugriff auf Zöchbauers Telegram-Account inklusive aller seiner Kontakte zu Exiltibetern und Regimegegnern ermöglicht.
Abgeordneter Brand sagt, solche Aktionen seien Teil einer „breiten Strategie“ und fügt hinzu, dass sich die Verfolgung von Dissidenten „wie ein Krebsgeschwür“ ausbreitet. Brand fordert die deutschen Behörden auf, für solche Fälle eine zentrale Anlaufstelle mit einer Hotline einzurichten, an die sich Opfer wenden können. „Es ist an der Zeit, dass Deutschland öffentlich sagt: Es reicht.“
Problematische Erfahrungen
Auch der Weltkongress der Uiguren, die Tibet-Initiative und die Menschenrechtsorganisation Freedom for Hong Kong wünschen sich die Schaffung einer solchen Struktur, wie sie deutschen Politikern in einem schriftlichen Bericht mitteilten. In dem Dokument listen die NGOs zehn Fälle auf, in denen Aktivisten oder ihre Familienangehörigen in China unter Druck gesetzt wurden. Aktivisten argumentieren, dass deutsche Sicherheitskräfte schlecht für den Umgang mit solchen Vorfällen gerüstet seien und es ihnen oft an ausreichenden Sprachkenntnissen oder einem Bewusstsein für die Vorgehensweise Pekings mangele. Der Titel ihres Berichts lautet „Chinesischer Terror in Deutschland“.
Wie weit die Volksrepublik zu gehen bereit ist, zeigt das Netzwerk informeller Übersee-„Polizeistationen“, das China in mehr als 50 Ländern weltweit, darunter auch in Deutschland, betreibt. NGO-Berichte brachten das Netzwerk im Jahr 2022 ans Licht.
Den Chinesen zufolge wurden die Einrichtungen lediglich eingerichtet, um chinesischen Auswanderern bei bürokratischen Belangen zu helfen, aber deutsche Sicherheitsbeamte haben davor gewarnt, dass sie daran gewöhnt sein könnten „Spionage und Einflussnahme auf die chinesische Diaspora“.
Bisher haben chinesische „Polizeistationen“ im Ausland zu keiner Anklage in Deutschland geführt. In den USA hat das FBI jedoch zwei Männer festgenommen, von denen angenommen wird, dass sie heimlich Informationen über einen Menschenrechtsaktivisten chinesischer Herkunft gesammelt haben. Die „Übersee-Polizeistation“ befand sich in diesem Fall in einem Bürogebäude am East Broadway, mitten im Herzen von New York City.