China: US-Kommission befürchtet Finanzkollaps

(Di Franco Iacch)
19/11/16

"China erfreut sich weiterhin eines robusten Wirtschaftswachstums, steht jedoch vor einer großen Herausforderung. Strategisch gesehen ist die größte Bedrohung für China die enorme Unternehmensverschuldung des Landes“. Zu diesem Schluss kommt die US-China-Kommission in ihrem Jahresbericht an den Kongress.

"Chinas schnell steigende Schuldenstände erhöhen das Risiko einer Instabilität auf den Finanzmärkten des Landes, die sich schnell auf die globalen Märkte auswirken kann. Der rasante Anstieg der Unternehmensschulden beläuft sich auf 169 Prozent des BIP und gibt Anlass zu ernsthaften Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Wirtschaftswachstums des Landes. Der Internationale Währungsfonds warnte in seiner jährlichen Überprüfung der chinesischen Wirtschaft, dass die steigenden Unternehmensschulden Chinas ein ernstes, wachsendes Problem seien, das sofort angegangen werden müsse. Potenzielle Verluste aus schlecht verwalteten Unternehmenskrediten belaufen sich auf 7 Prozent des BIP".

Die US-China-Kommission weist auch auf die ständige militärische Expansion Pekings hin. „Es könnte verheerende Auswirkungen in kultureller, politischer und militärischer Hinsicht haben. China wird weiterhin versuchen, die Gelegenheit zum Bau militärischer Einrichtungen im Ausland zu nutzen, wie es beim Außenposten in Dschibuti der Fall war. Wie wir im Mai letzten Jahres berichteten, arbeitet China hart daran, einen Stützpunkt in einem abgelegenen und winzigen ostafrikanischen Staat zu sichern, der lange Zeit eine französische Kolonie war. Auch China hat Interesse an einer Militärpräsenz auf den Malediven bekundet. Die Zunahme der Militärpräsenz im Ausland spiegelt das Interesse und die Bereitschaft Chinas wider, seine Stärke zur Verteidigung seiner wachsenden Vermögenswerte außerhalb seiner Landesgrenzen einzusetzen. Die globalen Sicherheitsaktivitäten werden voraussichtlich weiter zunehmen, um chinesische Bürger und Interessen im Ausland zu schützen".

Der Bericht stellt fest, dass das chinesische Militär im Ausland weiterhin sehr aktiv ist. Im Jahr 2016 leitete China eine Umverteilung zur Bekämpfung der Piraterie im Golf von Aden ein, verstärkte die Unterstützung für Friedenseinsätze der Vereinten Nationen und führte humanitäre Hilfs- und Hilfseinsätze in Nepal durch. „China hat die Militärübungen mit anderen Ländern intensiviert. Von Ende 2015 bis heute hat China an elf großen bilateralen und multilateralen Übungen mit Ländern auf der ganzen Welt teilgenommen. Ein weiterer wachsender Faktor sind Militärverkäufe: Zwischen 2011 und 2015 war China nach den USA und Russland der drittgrößte Waffenexporteur der Welt".

(Foto: Verteidigungsministerium der Volksrepublik China)