Iran: Erste ballistische Mittelstrecken-Präzisionsrakete in Dienst gestellt

(Di Franco Iacch)
30/12/15

Das „Emad“-System ist in Betrieb genommen und bereits bei den operativen Abteilungen im Einsatz. Das hat der General gesagt Korps der Islamischen Revolutionsgarde Hossein Salamis.

Der letzte Test datiert vom 11. Oktober, als Iran erfolgreich eine neue ballistische Rakete namens „Emad“ abfeuerte. Es wird angenommen, dass es sich um eine Variante der Shahab-3 (basierend auf der nordkoreanischen Nodong) handelt. Sie verfügt über ein neues fortschrittliches Leit- und Kontrollsystem, das sie zur ersten ballistischen Rakete machen würde der Präzision Mittelgebiet des Iran.

Gerade zur neuen Rakete war der Kommentar des Verteidigungsministeriums klar: „Um unsere Verteidigung zu stärken, dürfen wir niemanden um Erlaubnis bitten und die neue ‚Emad‘ ist ein klares Beispiel für unsere Entwicklungsprogramme.“

Iranische Beamte haben immer betont, dass „die Verteidigung des Landes nicht durch das Atomabkommen beeinflusst werden kann, das am 14. Juli mit der Resolution des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen mit den Weltmächten unterzeichnet wurde“.

Die Iraner behaupteten kürzlich, sie seien „in der Lage, Raketen mit einer Reichweite von 2000 km ohne Fehlertoleranz zu bauen“.

Über das Emad-System ist sehr wenig bekannt. Es soll eine ballistische Mittelstreckenrakete mit flüssigem Treibstoff und einer Reichweite von 1700 Kilometern sein. Die wichtigsten Daten, falls dies tatsächlich der Fall wäre, betreffen das neue Wiedereintrittssystem, das nach Angaben der Iraner mit fortschrittlichen Kontrollen ausgestattet ist, die eine höhere Präzision gewährleisten würden. Allerdings muss der flüssige Treibstoff vor dem Start aufgetankt werden: ein langer, gefährlicher Prozess, der einen anfällig für Feinde macht. Die GPS-Satellitenführung hingegen basiert auf dem amerikanischen Netzwerk. Letzteres könnte im Falle eines Angriffs vom Pentagon in den Schatten gestellt werden. Daher wäre es denkbar, dass sich Iran auf das russische GLONASS verlassen könnte.

Schließlich bleibt der konventionelle Sprengkopf eine beachtliche Größe, auch wenn eine solche Waffe ohne die Ausstattung mit einem Atomsprengkopf kaum Sinn ergibt.

(Foto: IRNA)