Werden sich die USA aus Europa zurückziehen?

(Di Tiziano Ciocchetti)
06/06/20

In den letzten siebzig Jahren haben die Vereinigten Staaten erheblich zur Verteidigung des alten Kontinents beigetragen. Offensichtlich war unsere Sicherheit nicht umsonst, Washington übt eine Hegemonie aus, die mittlerweile bis an die Grenzen zur Russischen Föderation reicht.

Mit dem Fall der Mauer sind wir in eine unipolare Welt eingetreten, in der die USA weltweit die einzige Supermacht darstellen. einzigartiger Fall in der Geschichte der Menschheit (Globalisierung existiert, weil die USA die Meerengen offen halten). Obwohl China in den letzten zwanzig Jahren militärisch wichtige Fortschritte gemacht hat, ist es immer noch weit davon entfernt, den Abstand zum US-Militärapparat zu schließen.

Nur dass die USA einen Moment der „Müdigkeit“ erleben.

Das bedeutet nicht, dass sie in den nächsten Jahren ihre hegemoniale Rolle aufgeben werden, sondern dass sie beabsichtigen, die Ressourcen (die nicht unendlich sind) zu dosieren, um sie in bestimmten Szenarien besser zu nutzen.

Gerade im Hinblick auf eine Truppenverlagerung werden die amerikanischen Streitkräfte ihre Präsenz in Deutschland um fast ein Drittel reduzieren, hieß es heute Wall Street Journal.

Die Zeitung zitierte Beamte des Weißen Hauses mit der Aussage, der Schritt sei in einem Memorandum dargelegt, das der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Robert O'Brien, in den letzten Tagen unterzeichnet und noch nicht veröffentlicht habe.

Basierend auf den Vorgaben der Trump-Administration wird die Präsenz der US-Truppen in Deutschland von heute 9.500 um 34.500 Einheiten auf rund 25.000 sinken.

Il Wall Street Journal berichtete, dass die Regierung die Gesamtzahl der Truppen in Deutschland auf 25.000 begrenzen wird, was ein potenzielles logistisches Problem für das Militär darstellt. Deutschland (das als Staatsgebilde seit der Nachkriegszeit eine amerikanische Schöpfung ist) stellt eine grundlegende logistische Basis für US-Operationen in der Welt dar.

Präsident Trump beklagt seit Jahren die Kosten der Stationierung von US-Truppen auf Stützpunkten im Ausland, während die Führer des Pentagons den strategischen Wert solcher Vereinbarungen und die von den US-Verbündeten zu tragenden Kosten betont haben.

Foto: US Air National Guard