Fincantieri und thyssenkrupp Marine Systems arbeiten gemeinsam auf den Philippinen an dem U-Boot-Projekt

(Di Fincantieri)
16/04/25

Fincantieri und thyssenkrupp Marine Systems haben im Rahmen einer umfassenderen strategischen Partnerschaft eine Vereinbarung zur industriellen Zusammenarbeit unterzeichnet, deren Ziel es ist, die philippinische Marine mit fortschrittlichen Lösungen im U-Boot-Sektor zu versorgen.

Im Rahmen der militärischen Modernisierungsinitiative „Horizon III“ will die philippinische Marine ihre Verteidigung des Archipels durch die Anschaffung hochmoderner Waffensysteme stärken. Insbesondere die Einführung von U-Booten würde einen Wendepunkt im Schutz der Hoheitsgewässer, vor allem im Südchinesischen Meer, darstellen.

Die Zusammenarbeit zwischen thyssenkrupp Marine Systems und Fincantieri vereint das jeweilige Fachwissen und die Spitzentechnologien, um die effizienteste und wettbewerbsfähigste Lösung für die U-Boote der U212 NFS-Klasse anzubieten, die Fincantieri derzeit in seinen Werften in Italien für die italienische Marine baut. Die Partnerschaft zielt außerdem darauf ab, die lokale Infrastruktur zu stärken und die Einsatzfähigkeiten der Flotte der philippinischen Marine zu erweitern.

Die Zusammenarbeit zwischen der italienischen und der deutschen Marine bei den U-Booten U212A besteht seit 1996. Aufbauend auf dieser langjährigen Partnerschaft haben Fincantieri und thyssenkrupp Marine Systems ihre Zusammenarbeit auf potenzielle gemeinsame Exportprojekte ausgeweitet.

Das U212 NFS ist eine Weiterentwicklung des U-Boots der HDW-Klasse U212A und verfügt über eine extrem niedrige akustische, magnetische und visuelle Signatur, was es außergewöhnlich heimlich macht. Es erfüllt die höchsten Qualitätsstandards und strengsten gesetzlichen Anforderungen, wobei thyssenkrupp Marine Systems Schlüsseltechnologien und wesentliche Komponenten liefert.

Die philippinische Marine würde durch die Air Independent Propulsion (AIP)-Technologie, die erstmals bei der U212A eingeführt und nun in die U212 NFS integriert wurde, einen erheblichen strategischen Vorteil erlangen. Darüber hinaus macht die Verwendung von nicht magnetischem Amanox-Stahl in Kombination mit anderen wichtigen technischen Merkmalen und neuen Tarntechnologien das U212 NFS praktisch unauffindbar.

Pierroberto Folgiero, CEO und General Manager von Fincantieri, sagte: „Mit über einem Jahrzehnt Erfahrung im U-Boot-Bau hat Fincantieri eine solide Expertise in der Bereitstellung leistungsstarker Marinelösungen entwickelt. Diese Zusammenarbeit ist ein grundlegender Schritt zur Förderung unserer internationalen Strategie und nutzt modernste Spitzentechnologien sowie die Qualitäten, die Italien und Deutschland auszeichnen.“

Oliver Burkhard, CEO von thyssenkrupp Marine Systems, kommentierte: „Basierend auf unserer erfolgreichen Zusammenarbeit im italienischen U-Boot-Programm ist diese industrielle Kooperationsvereinbarung ein hervorragender Ausgangspunkt für weitere gemeinsame Projekte im Unterwasserbereich.“ 

Ein besonderes Element des U212 NFS-Angebots ist die von der italienischen Marine garantierte operative Unterstützung, die der philippinischen Marine ein beispielloses Niveau an Ausbildung, Doktrin und Logistik sichert. Das Paket umfasst außerdem spezielle industrielle und operative Schulungsmaßnahmen, die es der philippinischen Marine ermöglichen, sich rasch mit gut strukturierten und hochqualifizierten Besatzungen auszustatten.

Darüber hinaus wird die Partnerschaft im Rahmen des „Self-Reliant Defense Posture Revitalization Act“ der Philippinen die philippinische Marine bei der Entwicklung eines neuen Marinestützpunkts unterstützen. Möglich wird dies durch das Design-Know-how von thyssenkrupp Marine Systems und Fincantieri, das auf jahrzehntelanger Erfahrung im Schiffbau und langjähriger Zusammenarbeit mit Marinen auf der ganzen Welt beruht.