Reeder und Gewerkschaften: außer Kontrolle geratene humanitäre Krise im Mittelmeerraum

09/04/15

Die Schifffahrtsorganisationen ECSA (European Community Shipowners' Associations) und International Chamber of Shipping (ICS) haben zusammen mit den Gewerkschaftsorganisationen European Transport Workers' Federation (ETF) und International Transport Workers' Federation (ITF) einen gemeinsamen Brief an die EU verfasst 28 EU-Mitgliedstaaten fordern sofortige gemeinsame Maßnahmen zur Bewältigung der wachsenden humanitären Krise im Mittelmeerraum, die inzwischen außer Kontrolle ist.

Von 2014 aus versuchten Tausende von Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten mit überfüllten und ungeeigneten Schiffen die gefährliche Überquerung des Meeres, um in Europa zu landen.

ECSA, ETF, ICS und ITF haben die EU-Länder aufgefordert, der Aufstockung der Ressourcen für Such- und Rettungsaktionen im Mittelmeer absolute Priorität einzuräumen, da es immer mehr potenziell gefährliche Rettungsaktionen gibt von Handelsschiffen durchgeführt.

Im letzten Jahr wurden über 40.000-Leute von Handelsschiffen gerettet und mehr als 3.500 haben ihr Leben verloren.

Der Seeverkehrssektor – betonen ECSA, ETF, ICS und ITF – übernimmt voll und ganz seine Verantwortung für die Rettung aller Menschen, die auf See in Gefahr sind, unterstreicht jedoch, dass es inakzeptabel ist, dass die internationale Gemeinschaft zunehmend auf Handelsschiffe und ihre Besatzungen angewiesen ist, um immer größere Gefahren zu bewältigen Die Zahl der Rettungseinsätze nimmt immer weiter zu. Einzelne Schiffe mussten bis zu 500 Menschen auf einmal retten, was zu ernsthaften Risiken für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Seeleute führte, die mit solchen Situationen nicht konfrontiert werden sollten.

Die Marinen und Küstenwachen der EU-Mitgliedstaaten, die im Mittelmeer an vorderster Front stehen, haben erhebliche Anstrengungen unternommen, um das Problem anzugehen. Da sich die Situation jedoch verschlechtert, ist die Schifffahrtsindustrie davon überzeugt, dass die staatlichen Finanzen entsprechend erhöht werden müssen Bereitstellung von Ressourcen für SAR-Einsätze zur Bewältigung dieser schweren humanitären Krise.

"In der Praxis bedeutet dies, dass alle EU-Mitgliedstaaten die finanzielle Belastung teilen müssen, um den Verlust von Tausenden von Menschenleben zu verhindern."

In dem Schreiben schlagen ECSA, ETF, ICS und ITF außerdem vor, dass die EU und die internationale Gemeinschaft Flüchtlingen und Migranten alternative Mittel zur Erlangung der Sicherheit zur Verfügung stellen, ohne dass sie ihr Leben auf unsicheren Booten über das Mittelmeer riskieren müssen auf die Tagesordnung des Europäischen Rates und der einschlägigen Tagungen der EU-Minister gesetzt.

Neben ECSA, ETF, ICS und ITF wurde das Schreiben an die EU-Mitgliedstaaten auch von BIMCO, Intercargo, Interferry, InterManager, Intertanko und dem World Shipping Council unterstützt.

Quelle: Confitarma