Palmira frei: "Nie wieder in den Händen von ISIS-Bestien"

(Di Giampiero Venturi)
03/03/17

Zwischen dem 2. und 3. März fiel Palmyra vorzeitig in die Hände der syrischen Streitkräfte. Der überstürzte Rückzug der Terroristen des Islamischen Staates hat Zerstörung und Verwüstung hinterlassen. Die ersten vom Feld gesendeten Filme bestätigen die teilweise Zerstörung des Amphitheaters und die erhebliche Beschädigung des gesamten archäologischen Erbes der Gegend. Das bereits weitgehend unbewohnte Stadtzentrum wirkt noch entstellter als vor zwei Monaten.

In der allgemeinen Verwüstung setzen syrische Soldaten mit Unterstützung russischer Spezialisten die bereits vor der Endoffensive begonnene Arbeit zur Neutralisierung von Sprengkörpern in den Gebieten westlich der Stadt fort. Genau wie vor einem Jahr, als die Dschihadisten zum ersten Mal aus Palmyra vertrieben wurden, besteht die Befürchtung, dass der Großteil der noch zur Sprengung bereitstehenden IEDs direkt in den archäologischen Gebieten platziert wurde, um größtmöglichen Schaden anzurichten.

In diesen Stunden beginnt die Panzeroffensive des 18a Panzerdivision und die 5a Die Syrische Legion rückt rasch weiter östlich der Stadt vor, um die umliegenden Anhöhen zurückzuerobern, die sich noch immer in den Händen flüchtender Terroristen befinden. Unbestätigte Quellen sprechen von mehr als 1000 getöteten IS-Milizionären bei der syrischen Offensive.

Eine wichtige Rolle bei den Auseinandersetzungen dürften auch die russischen Spezialeinheiten gespielt haben, unterstützt von den sogenannten ISIS-Jäger, eine syrische Eliteformation, die in der Region Latakia ausgebildet wurde, um Positionen rund um die in der Region Palmyra befreite strategische Infrastruktur wie Gasquellen und den Luftwaffenstützpunkt Tiyas zu festigen.

In dieser Hinsicht gilt es für Damaskus (und Moskau) unbedingt zu vermeiden, die Fehler der Unterschätzung zu wiederholen, die im Dezember 2016 zur Rückkehr des Islamischen Staates nach Palmyra führten. Dem schlechten Eindruck folgten heftige Kontroversen.

Auch wenn das Schicksal des Kalifats in Syrien nun besiegelt scheint, bewegen sich immer noch Tausende von Milizionären in diskreter Koordination zwischen Raqqa und der Mossul-Front im Irak.

(Foto: SAA)