Aleppo fast frei. Islamistische Milizen stehen vor dem allgemeinen Zusammenbruch

(Di Giampiero Venturi)
28/11/16

Dass Aleppo die Mutter aller Schlachten war, sagen wir seit Monaten. Für Assads Truppen erschien die Rückeroberung der zweitgrößten Stadt Syriens immer als Wendepunkt, insbesondere aus psychologischer Sicht. Die Metropole, die vier Jahre lang durch Rebellenmilizen mit starker islamistischer Durchdringung vergewaltigt wurde, ist das historische Alter Ego der Hauptstadt Damaskus und die industrielle und kulturelle Referenz des nördlichen Teils des Landes. Die Wiederherstellung wäre eindeutig mit einer wesentlichen Änderung des militärischen und politischen Rahmens des Krieges in Syrien einhergegangen. Der entscheidende Moment scheint mit der Operation gekommen zu sein Morgendämmerung von Victoria.

Die stundenweise eintreffenden Nachrichten von der Front bestätigen, dass der Zusammenbruch der noch in der Stadt aktiven Dschihadistenmilizen unmittelbar bevorsteht.

In der Nacht eroberte die syrische Armee unmittelbar nach der Einnahme von Haydarya den Distrikt Sakhour zurück, womit der Norden von Aleppo nun offiziell als frei von Rebellenpräsenz gelten kann. Der Rückzug von Fatah Halab (der Bestandteil des fundamentalistischen Kartells Jaysh al Fatah, die Eroberungsarmee, die speziell im Großraum Aleppo tätig sind) wären allgemeingültig.

Lokalen Quellen zufolge, die später auch von westlichen Behörden gemeldet wurden, ergeben sich angeblich Hunderte islamistische Rebellen den Kurden der Volksverteidigungseinheiten (YPG) im Gebiet Scheich Maqsoud, um einer Gefangennahme und dem unvermeidlichen Showdown mit den regulären syrischen Streitkräften zu entgehen.

Tausende Bürger, jahrelang de facto Gefangene von Fundamentalisten, würden sich nun in Gebieten unter vollständiger staatlicher Kontrolle befinden.

Die Situation ist fließend und unterliegt ständigen Aktualisierungen.

(Foto: SAA)