Libanon, an den Grenzen des Krieges. Cap.6: Vergleichender Sciismus, Interview mit Sayyed Ali al-Amin

(Di Alessandra Mulas, Giampiero de Luca)
02/05/16

Sayyed Ali al-Amin, libanesischer Philosoph und Autor zahlreicher Abhandlungen über den interreligiösen Dialog, ist eine Persönlichkeit von großer intellektueller Faszination, die uns ein wertvolles Interview über seine Vision der internationalen Situation gibt. Er ist gerade aus Paris zurückgekehrt, wo er am zweiten Weltgipfel zum Thema „Ost und West – Dialoge der Zivilisationen“ teilnahm, der vom Rat der muslimischen Ältesten, der San Egidio-Stiftung und der Universität al-Azhar organisiert wurde und an dem auch die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, teilnahm.

In seinem Interview beleuchtet er seine Gedanken zur Notwendigkeit des Dialogs als einzig mögliches System zur Lösung der Krise im Nahen Osten; Was den Libanon betrifft, unterstreicht er die Notwendigkeit einer gemeinsamen Front aller verschiedenen Gemeinschaften, ethnischen Gruppen und auch auf politischer Ebene, um der Gefahr des Terrorismus zu begegnen.

Als entschiedener Gegner und scharfer Kritiker der Hisbollah hat er wiederholt erklärt, dass der libanesische Staat ausschließlich die Verantwortung für die Sicherheit im gesamten Territorium übernehmen sollte, um terroristischen Regimen entgegenzuwirken, die darauf abzielen, das Land zu destabilisieren und Zwietracht unter den Bürgern zu säen. Sayyed al-Amin hat die Hisbollah wiederholt zum Rückzug aus den Konfliktgebieten Syriens aufgefordert.