Einwegsoldat

23/11/16

Nun ja, das passiert auch in unseren geliebten Streitkräften. Man nimmt an einem Wettbewerb teil, man gewinnt ihn, man wird angeworben, ausgebildet, in oft beschwerlichen und gefährlichen Missionen eingesetzt, viele haben ihr Leben verloren und dann, nach etwa zehn Jahren ehrenhafter Dienste, riskiert man, alles zu verlieren. Wenn ich „alles“ sage, meine ich wirklich alles. Mit 10 oder vielleicht sogar noch älter ist man für die Bundeswehr nicht mehr „konkurrenzfähig“ und im zivilen Leben redet man gar nicht erst darüber. Der Prekäre mit den Sternen, der seinem Staat gedient hat, ist allein mit dem Rücken zu allem und jedem.

Nehmen wir konkret das Beispiel einer auf 4 Jahre befristeten ehrenamtlichen Firma, sogenannter VFP4, die nach 8/9 Jahren ehrenhafter Beschäftigung, da die Plätze für alle Interessenten nicht in der „Ausschreibung“ vorgesehen sind, , steht vor einer Mauer mit einer sehr kleinen Tür und leider wird nicht jeder in der Lage sein, durch sie hindurchzugehen, um in einen effektiven Dauerdienst zu gelangen oder endgültig in die Reihen der Streitkräfte einzutreten. Die „Auswahl“ erfolgt nach der Qualifikation und der erbrachten Leistung. Noch grausamer ist die Tatsache, dass das Gesagte nur in der italienischen Armee passiert, nicht aber in der Luftwaffe und der Marine.

Wären die Streitkräfte nicht alle gleich? Das schöne Wort „Joint“, das im Weißbuch mehrfach erwähnt wird und das Arbeitstier von Minister Pinotti ist, kann meiner Meinung nach in dieser Angelegenheit niemals als Referenz herangezogen werden.

Herr Herr Direktor, ich hoffe, dass das Gesagte das Gewissen des Generalstabs wecken kann. Unsere jungen Menschen müssen weiterhin ihrem Land dienen, mit der Gewissheit, dass sie niemals in Vergessenheit geraten.

Femaz

 

(Foto: Heeresarchiv)