Deutsche Cybersicherheit

(Di Alessandro Rugolo)
29/04/19

Die Cyberwelt wird als Risiko gesehen, ist für viele Unternehmen aber auch eine Chance. Dies ist der Fall bei vier großen deutschen Unternehmen, die im November 2015 beschlossen haben, ihre Kräfte zu bündeln, um sich zu verteidigen und ihre Dienste anzubieten: Allianz SE, BASF SE, Bayer AG und Volkswagen AG, vereint unter dem Namen „Deutsche Cyber-Sicherheitsorganisation“ oder kurz DCSO.

Die Notwendigkeit, sich neuen und immer komplexeren Herausforderungen zu stellen, und die Geschwindigkeit des Wandels im Technologiesektor drängen in Richtung Aggregation und so wurde das DCSO geboren. Zu den Hauptaktivitäten gehören:
- Technologie-Scouting, also die Identifizierung neuer Technologien, das Sammeln von Informationen über diese und die Kanalisierung von Informationen innerhalb der Organisationen, die sie nutzen können, sowie Unterstützung bei ihrer Anschaffung;
- Bedrohungserkennung, d. h. die Identifizierung von Bedrohungen, insbesondere solchen, die sich auf APT beziehen;
- Lösungen der nächsten Generation, für die Suche nach Cybersicherheitslösungen der nächsten Generation;
- Wirtschaftsprüfung;
- Reaktionen auf Vorfälle;
- Beratung.

Einige kurze Überlegungen

Bei den deutschen Big Four handelt es sich zwar nicht um Unternehmen, die branchenüblich gelten, dennoch hat jedes von ihnen seine guten Gründe.

Die erste, Allianz SE, ist ein Finanzdienstleistungsunternehmen, das in der Öffentlichkeit für seine Versicherungsdienstleistungen bekannt ist. In diesem Fall könnten sowohl die Notwendigkeit, mehr über den entstehenden Cyber-Versicherungsmarkt zu erfahren, als auch die Notwendigkeit, seine Netzwerke und verwalteten Daten zu schützen, den europäischen Riesen (130 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2018, 140.000 Mitarbeiter, ein Nettogewinn von rund 7 Milliarden Euro) dazu veranlasst haben, den Sektor zu übernehmen.

Die Volkswagen AG durfte nicht fehlen, sowohl wegen der seit mehr als XNUMX Jahren bestehenden Zusammenarbeit mit der Allianz SE als auch wegen der Verbesserung der Branchenkenntnisse und im Hinblick auf die neuen Technologien, die im Automobilsektor zum Einsatz kommen.

BASF SE, eines der größten Chemieunternehmen der Welt (62 Milliarden Umsatz im Jahr 2018, rund 130.000 Mitarbeiter, 4.7 Milliarden Euro Nettogewinn), hat sich für die Teilnahme an der Allianz entschieden, wohl auch aus der Notwendigkeit heraus, seine Unternehmensnetzwerke vor der wachsenden internationalen Bedrohung zu schützen. Tatsächlich nimmt die Zahl der Angriffe auf große Unternehmen zum Zweck des Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen wie in der gesamten Branche zu.

Schließlich wird die Bayer AG, eines der größten Pharmaunternehmen (rund 40 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2018, 111.000 Mitarbeiter, rund zwei Milliarden Gewinn), meiner Meinung nach von denselben Überlegungen angetrieben wie BASF.

Natürlich ist die Allianz auch für die Bundesregierung wichtig, die sich die Attraktivität der Unternehmen und ihre Erfahrung in den verschiedenen Produktionsbereichen zunutze macht und so die Entwicklung des nationalen Cybersektors vorantreibt. Auch wenn es sich um ein noch junges Unternehmen handelt, sind alle Voraussetzungen für ein schnelles Wachstum in der Cyberwelt vorhanden.

Um mehr zu erfahren:

- https://dcso.de/de/about-us/
https://www.politico.eu/article/germanys-cyber-security-chief-on-hacking...
https://www.basf.com/global/de/media/news-releases/2015/09/p-15-342.html

Bild: DCSO Deutsche Cyber-Sicherheitsorganisation GmbH